Stütze mich, damit ich lebe, wie du es verheißen hast. Lass mich in meiner Hoffnung nicht Scheitern. (Psalm 119:116)

Montag, 30. Juni 2014

Die wahre Erkenntnis

Wenn jemand immerzu die Meinung eines einzigen übernimmt, dann passt er nicht ins Rathaus, sondern nur in eine politische Clique. Ja, wenn man bereits alles genau wüsste, wenn die Wahrheit offenkundig und allgemein anerkannt wäre und wir nichts an unseren Entscheidungen zu ändern brauchten! So aber sind wir auf der Suche nach der Wahrheit, gemeinsam mit denen, die sie verkünden.

Wenn der Staat zu verdorben ist, als dass ihm noch zu helfen wäre, wenn er vor lauter Mängeln kaum mehr zu erkennen ist dann wird ein vernünftiger Mensch sich nicht umsonst abmühen noch sich, ohne dadurch etwas zu erreichen, für ihn einsetzen, ebenso wird er sich wenn er zu wenig Einfluss oder Durchsetzungsvermögen besitzt, wenn der Staat ihm keine Chance bietet, sich zu bewähren, und wenn es sein Gesundheitszustand nicht erlaubt, nicht auf einen Weg begeben, dessen Schwierigkeiten er kennt.

Denn wer sich den anderen als nützlich erweist, dient dem allgemeinen Wohl. Und wie jemand, der sich schlechter macht, nicht nur sich selbst schadet, sondern auch allen, denen er als besserer Mensch hätte nützen können, so ist ein jeder, der an sich selbst Gutes tut, gerade dadurch den anderen von Nutzen, dass er sich darauf vorbereitet, jenen nützen zu können.

(vgl. Seneca: "Von der Ruhe der Seele", Artemis Verlag, München 1991)

Samstag, 28. Juni 2014

Die eigene Grabrede

Verfassen Sie einen Nachruf auf sich selbst. Sinn der Übung ist herauszufinden, was sie gerne bei der eigenen Beerdigung über sich hören möchten. Wahrscheinlich kaum, "wäre besser noch ein bisschen länger im Büro geblieben" oder "hätte sein Haus besser aufräumen solle" oder "hätte mehr Geld auf dem Konto anhäufen können".

Meistens möchten wir doch in Erinnerung bleiben mit Eigenschaften wie, "ist liebevoll und mitfühlend", "hat sich intensiv um die Familie gekümmert", "war ein guter Freund und verlässlicher Kollege".

Vergleichen Sie dann die Rede mit ihrem alltäglichen Verhalten und halten Sie fest, was Sie ändern wollen, damit Sie dem Ideal in ihrem Nachruf näher kommen. Am besten gelingt Ihnen der zweite Schritt mit einer zweiten Grabrede, in dr Sie ehrlich schreiben, wie sie wohl im Augenblick ausfallen würde.

Freitag, 27. Juni 2014

Morgen werde ich glücklich sein

Ein Junge stand kurz vor dem Schulaubschluss. Seine Eltern und Lehrer empfahlen ihm, das Fussballspielen an den Wochenenden ausfallen zu lassen und stattdessen fleißig zu lernen. Sie erklärten ihm, wie wichtig der Abschluss sei und das er glücklich sein würde, wenn er ihn geschafft habe. Er folgte dem Rat und bestand die Prüfung. Aber das machte ihn nicht glücklich.

Dann sollte er für einen noch höheren Abschluss ackern und nicht mehr ausgehen. Der höhere Abschluss sei eine Fahrkarte zum Glück. Er folgte dem Rat, bestand die Prüfung, aber es machte ihn nicht glücklich. Nun sollte er sich ausschließlich seinen Studienfächern widmen. Was würde er glücklich sein, wenn er das Studium erst geschaft habe!

Der junge Mann wurde misstrauisch und fing an, die Menschen zu beobachten: Sie arbeiteten schwer, schließlich wollten sie Geld verdienen, um sich ein Auto oder eine Wohnung leisten können, was sie bestimmt glücklich machen würde. Und wenn sie erst  verheiratet wären, würden sie richtig glücklich sein, und wenn Sie erst die Hypotheken abgezahlt und genügend Geld für den Ruhestand zurückgelegt hätten ... Noch vor dem Ruhestand wurden sie religiös - damit sie wenigstens nach ihrem Tod glücklich sein würden. 

(Späth, Thomas/Bao Shi Yan: "Shaolin - Das Geheimnis der inneren Stärke", Gräfe und Unzer Verlag, München 2011)

Donnerstag, 26. Juni 2014

Der Tempel der tausend Spiegel

In einem fernen Land gab es vor langer Zeit einen großen Tempel mit 1000 Spiegeln, in den sich eines Tages ein Hund verirrte. Der sah sich plötzlich 1000 anderen Hunden gegenüber. Er begann zu knurren und sah, wie 1000 andere Hunde ebenfalls knurrten. Da steigerte sich sein Zorn, und die Wut der anderen Hunde ebenfalls.

Erst nach langer Zeit fand der Hund völlig erschöpft den Ausgang. "Wie ist die Welt doch böse", sagte sich der Hund, "sie besteht aus lauter wütenden Hunden." Er hielt es für erwiesen, dass ihm andere Hunde feindlich gesinnt waren. Die Welt war für ihn ein bedrohlicher Ort, und er lebte verbittert bis ans Ende seiner Tage.

Nach einiger Zeit kam ein anderer Hund in den Tempel der 1000 Spiegel. Auch er sah sich 1000 Hunden gegenüber, und der Hund freute sich und wedelte freundlich mit dem Schwanz. Da wedelten die 1000 Artgenossen zurück, und der Hund freute sich, dass die anderen Hunde sich freuten, und die Freude fand kein Ende. 

So ging der Hund immer wieder in den Tempel, um sich mit den anderen Hunden zu freuen. "Wie ist die Welt doch schön", sagte sich der Hund. "Überall gibt es freundliche Hunde, die mit dem Schwanz wedeln!" Er hielt es für erwiesen, dass ihm andere Hunde wohl gesinnt waren. Die Welt war für ihn ein freundlicher Ort, und er lebte bis ans Ende seiner Tage. 

(vgl. Dr. Späth, Thomas/Bao, Shi Yan: "Shaolin - Das Geheimnis der inneren Stärke", Gräfe und Unzer Verlag, München 2011)

Mittwoch, 25. Juni 2014

Von wegen sparen

Sparen sollen wir alle, sagt der Finanzminister. Wer ist blos damit gemeint? Die Arbeitslosen, Niedriglöhner oder Armutsrentner? Oder all diejenigen, die jahrzehntelang ihrer Arbeit nachgingen und dennoch im Alter kaum genügend zum Überleben haben? Oder sind etwa die Besserverdienenden gemeint, die nach teuren Autos und sämtlichen Privilegien gieren, die ihr Amt mit sich bringen kann?

Dann dürfte sich auch der Oberbürgermeister von Hildesheim angesprochen fühlen, der mit dem Taxi nach Berlin fährt, für 660 Euro hin und zurück und kein Unrechtsempfinden, wenn er Steuergelder verschwendet. Welche intellektuellen Fähigkeiten braucht man heute, um Bürgermeister zu werden? Es ist schon empörend, mit welcher Selbstverständlichkeit sich ein Oberbürgermeister aus der Staatskasse bedient, ohne dabei moralische Zweifel offenbart.

(vgl. Powser, Karin: "Straßenzeitung - Asphalt", Juni 2014)

Dienstag, 24. Juni 2014

Schlafstörungen

Die ganze Nacht habe ich nicht geschlafen, habe geschrieben, Fern gesehen und dummes Zeug gemacht. Seit einigen Wochen leide ich unter Schlafstörungen. Das kommt von den Benzidiazepinen die ich schon zu lange nehme und vom Bier und Wein was ich dazu trinke. 

Die letzten Kontakte zum Rentenversicherungsträger und die damit verbundene schlechte Behandlung haben bei mir wieder ein extremes selbstverletzendes Verhalten ausgelöst. Essstörungen bis zum Kotzen, und noch einige solche drartige Verhaltsnsmuster ich ich nur sehr schwer steuern kann, wenn sich meine Lebenssituation nicht verbessert.

Sonntag, 22. Juni 2014

Suizidgedanken

Manchmal frage ich mich, was ich hier auf der Erde noch soll. Wenn ich nicht religiös erzogen worden wäre und ich nicht an ein Leben nach dem Tode glauben würde, hätte ich mich längst umgebracht. Denn oft ist das Leben mit einer psychischen Erkrankung (Persönlichkeitsstörung), soziale Isolation, Arbeitslosigkeit, wenig Geld und so gut wie keine Kontakte, eine reine Quälerei. 

Versuche meine Lebenssituation zu verändern laufen seit Jahren nur ins Leere. Bei sozialen Konflikten bin ich grundsätzlich der "Schuldige", dann frage ich mich was soll ich hier noch. Nur habe ich momentn nicht den Mut mich zu töten. Fragt sich nur wie lange ich diese Qualen aushalte. Vielleicht ist meine Art zu sein auch für die Menschen nicht akzeptabel. Entweder bin ich ein Weichei, oder ein Unmensch, egal wie man es sehen möchte, den schwarzen Peter habe immer ich. Das Leben erscheint mir keinen Sinn mehr zu haben. Nur für mich, das ist auf Dauer zu wenig. 

Donnerstag, 19. Juni 2014

Provinzhauptstadt Hannover

Hannover ist eine Landeshauptstadt von knapp 520.000 Einwohnern. Wenn man manche Hannoveraner aber oft so erzählen hört, dann vergleichen diese immer gern Hannover immer gern mit München, Hamburg, Berlin, Köln oder Frankfurt. 
Dabei vergessen die Hannoveraner immer dass die erwähnten Städte doppelt oder gar dreimal so groß sind wie Hannover. Daran erkennt man dann oft die Provinzialität der Stadt Hannover, die immer gern mehr sein möchten was sie in Wirklichkeit sind. 

Klar, Hannover ist geographisch als Drehkreuz ganz gut gelegen, und gilt als Umsteige-Bahnhof. Aber mehr auch nicht. Hannover ist in Niedersachsen die größte Stadt und hat deshalb auch einganz interessantes Nachtleben, im Vergleich zu anderen kleineren Städten. 

An diesen Vergleichen erkenne ich abe auch oft die Minderwertigkeitsgefühle die Hannoveraner immer so mit sich herum tragen. Gut, Hannover ist mir lieber als Braunschweig zum Wohnen, aber meine Lieblingsstadt ist Hannover nicht. Und wenn ich könnte, also mir einen Umzug leisten könnte, würde ich sofort in eine richtige Großstadt ziehen, denn dass ist aus meiner Sicht eine Stadt erst ab 1.000.000 Einwohner. 

Leider muss ich mir dieses Geseiere vieler Hannoveraner noch anhören, da ich keine UImzugsmöglichkeit im Moment sehe. Von der unfreundlichen Mentalität der Hannoveraner will ich hier gar nicht erst anfangen zu schreiben, denn das ist ein Thema für sich.