Ein Häftling im Gefängnis war voller Angst und sehr niedergeschlagen, denn er hatte viele Jahre abzusitzen. Die steinernen Wände seiner Zelle saugten jegliche Wärme auf, die harten Eisengitter höhnten dem Mitgefühl. Der Klang aufeinanderprallenden Stahls ließ erahnen, hinter wie vielen Toren die Hoffnung weggeschlossen wurde.
Am Kopfende seines Lagers entdeckte er folgende Worte in die Wand geritzt: "Auch das geht vorbei." Dieser Satz half ihm durch die schwierige Zeit - wie er wohl auch ein Häftling vor ihm Mut gemacht hatte.
Ganz gleich, wie schlimm es wurde, er dachte: "Auch das geht vorbei." Am Tag seiner Entlassung erkannte er die tiefe Wahrheit hinter diesen Worten. Er hatte seine Strafe abgesessen. Die Zeit im Gefängnis war tatsächlich vorbeigegangen.
Als er wieder ins "normale" Leben zurückkehrte, dachte er oft an diese Botschaft. Und in schlechten Zeiten halfen ihm die Worte: "Auch das geht vorbei." Wenn gute Zeiten anbrachen, genoss er sie, aber nie allzu sorlos, denn er entsann sich der Worte: "Auch dies geht vorbei."
Am Ende seines Lebens flüsterte er seinen Lieben zu: "Auch das geht vorbei." Und er fand einen ruhigen Tod. Seine Worte waren ein letzter Liebesdienst für seine Familie und Freunde. Sie hatten von ihm gelernt, auch die Trauer geht vorbei.
(vgl. Dr. Späth, Thomas/Bao, Shi Yan: "Shaolin - Das Geheimnis der inneren Stärke", Gräfe und Unzer Verlag, München 2011)
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Stütze mich, damit ich lebe, wie du es verheißen hast. Lass mich in meiner Hoffnung nicht Scheitern. (Psalm 119:116)
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